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Presseartikel Graffitimalerei für Jugendsender Tele 5

 

Der nachfolgend aufgeführte Presseartikel wurde veröffentlicht in der Hamburger Morgenpost (Mopo) am 14. Januar 1989.

 

Ein Zeitungsbericht über eine Fassadengestaltung für den Jugendsender Tele 5.

 

Der rechtsstehende Text wurde mittels ocr-Texterkennung eingescannt.

 

 

Originalartikel zur Ansicht

 

Dokumentation Graffitiprojekt

 

Nur eines fürchtet der Sprayer: Regen

 

 

Bildunterschrift:

Wollen mehr legale Flächen, um sie mit ihren Bildern zu verschönern: die drei von "MAC": Michael (18), Zico (19) und Andy (17). 70 Sprayer wurden schon von der Polizei erwischt, müssen mit Strafen und hohen Schadenersatzforderungen rechnen

 

Beim Sprühen fürs Fernsehen schaute der Soko-Chef zu

 

Alle reden in Hamburg von Graffiti - nur das Wetter und ein "aufmerksamer" Nachbar - spielten gestern nicht mit.

Drei Jungs von MAC ("mad artists cooperation" - Zusammenschluß verrückter Artisten) waren vom Fernsehsender Tele 5 eingeladen, endlich mal legal zu sprühen, was die Dose hergab. Auch dabei: das Graffiti - Auge des Gesetzes, Soko - Chef Bodo Claußen.

 

 

 

 

"Ghetto-Blaster" eine Batterie von Farbdosen, die passende "Leinwand" am Studiogebäude: Für Andy (17), Zico (19) und Michael (18) war alles paletti für ein feines Graffiti.

Nur die Feuchtigkeit machte ihnen anfangs einen "cross" durch die Rechnung. Sprühen zwecklos Zico, seit vier Jahren dabei "Bei Regen sprühen geht nicht, weil dann die Farben verlaufen."

 

Eine trocken Wand mußte her. Jetzt prangt: "This graffiti is not a crime" in der Tele 5 - Einfahrt am Kielort 10. Nach sechs Stunden hatte das Trio sein "Pulver" (natürlich umweltfreundliche Farbsprays ohne Treibgas) verschossen.

 

Non stop. Nur kurz gestört von einem Anwohner, der sich über die "Sachbeschädigung" aufregte, sofort die Polizei rief.

 

 

 

 

 

Hamburgs oberster Graffiti - Jäger konnte höchstpersönlich schlichten: Bodo Claußen.

Bei ihm laufen die Telefone heiß, obwohl Hamburg gegen München noch in den Kinderschuhen steckt." Grund: "Die Sprayer haben im letzten Jahr mehr als eine Millionen Mark Schaden angerichtet." Claußen wünscht sich: "mehr legale Flächen" ,kümmert sich sogar selbst darum. " Wir bei Soko machen nämlich keinen Hehl daraus, daß wir einige "pieces" gut finden - nur eben nicht da wo es verboten ist."

 

Bildunterschrift:

Das Auge des Gesetzes: Bodo Claußen, Chef der Sonderkommission gegen Sprayer: "Manche Bilder finde ich gut."